Der Crash
Eine News- und Blog-Seite mit einer Unfall-Story beginnen? Ist der denn auf den Kopf gefallen? Gewissermassen ja, denn genau das ist mir kurz vor Ostern passiert.
Natürlich habe ich die Idee einer eigenen Webseite mit Blog schon sehr lange gewälzt, um die Erlebnisse von Katja und mir mit anderen so wunderbar angefressenen Rennradfahrer:innen zu teilen. Der Crash hat nun sozusagen den Startschuss gegeben, jetzt loszulegen. Wenn nicht jetzt, wann dann…
Das Ereignis hat mir drei, für Katja und mich sehr persönliche Grundsätze wieder verdeutlicht, sozusagen in den Kopf gehämmert, um diese platte Metapher noch einmal zu strapazieren:
Fahrradfahren gehört zu unserem Leben
Die Zwangsruhepause, nur zwei Wochen nicht zu fahren, wegen der Gehirnerschütterung, weil der neue Helm noch nicht da ist, wegen der gebrochenen Rippe, das macht mich ganz kribbelig. Und wenn dann Katja noch alleine auf eine kurze Hausrunde loszieht, dann merke ich so richtig, was mir fehlt. Ich will Rad fahren, am liebsten jeden Tag. Wenigstens fast.
Mit wunderbaren Menschen gemeinsam Fahrradfahren ist das Grösste
Beim Crash war ich alleine unterwegs. Auf einer kleinen Feierabendrunde über die Forch, eine Hügelkette nordöstlich von Zürich und um den Greifensee. Zu zweit wären wir - und ja “was wäre wenn” ist reine Spekulation, trotzdem - vermutlich gemütlicher unterwegs gewesen und der Autofahrer, der mir den Weg auf dem Fahrradweg abschnitt, hätte uns beide besser gesehen. Und alleine unterwegs fühlte es sich mehr wie eine Trainingsrunde an. Was mich zu unserer dritten, ganz persönlichen Erkenntnis bringt…
Rennradfahren ist für uns in erster Linie Genuss, kein Wettkampf
Auch wenn es Rennradfahren heisst, ist es für uns in erster Linie Genuss. Wir fahren nicht auf Zeit und messen uns nie mit anderen. Wenn wir Pässe erklimmen und Höhenmeter sammeln, tun wir das nur für uns, für unseren Genuss. Wenn wir andere überholen (was selten vorkommt), ist das einfach unser Pace. Wenn uns andere überholen (was oft vorkommt), juckt uns das kaum (ausser bei E-Bikes, aber das ist eine andere Story wert). Es geht nur um das verdammt gute Gefühl, dass sich bei jeder Ausfahrt oder Mehrtagestour einstellt: Das Gefühl von Freiheit, Unabhängigkeit, auf sich alleine gestellt zu sein und ja auch Nervosität vor einer anstehenden 20%-Steigung oder der Adrenalinschub bei einer besonders kurvenreicher Abfahrt gehören dazu.
Somit beginnt der Blog ziemlich schräg, nämlich mit einem Crash. Wenn er bei dir Resonanz auslöst, wunderbar. Und vielleicht berichtest du uns von deinen ganz persönlichen Erlebnissen zurück. Ganz im Sinne einer Community Gleichgesinnter oder besser gesagt etwas verrückter Radfahrer.